Falstaff Wein Trophy 2013

Zum drittem Mal vergab die Deutsche Ausgabe der Zeitschrift Falstaff am Wochenende ihre Wein Trophy. Im Essener Schlosshotel Hugenpoet traf sich aus diesem Anlass das Who-is-Who der deutschen Weinszene. Gleichzeitig war der Abend auch Teil des zweiwöchigen Gourmetfestivals Wein und Lebensart Ruhr 2013 und damit offen für alle zahlungskräftigen Weinfreunde der Region. Rund 160 Gäste feierten mit den Nominierten und Ausgezeichneten in den wunderbar restaurierten Sälen von Hugenpoet.


In seiner heutigen Form wurde das Schloss, nach kompletter Zerstörung während des 30-jährigen Krieges, im Jahre 1647 wiedererrichtet. Seit 1995 führt der aktuelle Inhaber und Schlossherr, Michael Lübbert, die Geschäfte des Luxushotels, dessen Spitzenrestaurant seit einem Jahr auch mit einem Michelinstern ausgezeichnet ist.

Zu Beginn der Veranstaltung präsentierten alle nominierten Weingüter eine Auswahl ihrer Weine und Sekte. Durch die anschließende Preisverleihung führte Falstaff-Herausgeber Hans Mahr.

War für die Nominierungen noch ausschließlich die Falstaff-Redaktion um Peter Moser verantwortlich, wurde die anschließende Auswahl der Gewinner auf eine deutlich breitere Basis gestellt. Eine fachkundige 50-köpfige Jury, bunt besetzt von Winzerblogger Dirk Würtz bis zu den Spitzen-Sommeliers Gerhard Retter und Hendrik Thoma traf die Entscheidung in geheimer Abstimmung.

Die Laudatio auf den Winzer des Jahres lies sich Falstaff-Chefredakteur Peter Moser natürlich nicht nehmen. Der seinen Betrieb in dritter Generation führende Hansjörg Rebholz arbeite vor allem im Weinberg „mit der Präzision eines Schweizer Uhrmachers“ und bringe so konsequent biodynamische Weine auf die Flasche, die nach einigen Jahren Reife und Entwicklung in voller Schönheit aufblühten.

Neben Hansjörg Rebholz vom Pfälzer Weingut Ökonomierat Rebholz die beiden ebenfalls als „Winzer des Jahres“ nominierten Werner Schönleber (Weingut Emrich-Schönleber, Nahe) und Gunter Künstler (Weingut Künstler, Rheingau).

Der Preis für die Newcomerin des Jahres ging an Eva Fricke vom Weingut Eva Fricke in Kiedrich/Rheingau. Laudator Roman Niewodniczanski, bei dem sich Eva Fricke zu Beginn ihrer Karriere einmal auf ein Praktikum beworben hatte und der seither ihren Weg verfolge, zog seinen imaginären Hut und bekannte, ob der Qualität ihrer Weine sei er „schlicht von den Socken“.

Die Newcomerin des Jahres mit den für ihr Crossmosel-Projekt gemeinsam nominierten Lea Linster und Maximilian von Kunow (Weingut von Hövel, Saar) sowie Michel Städter (Chat Sauvage, Rheingau).

Der Titel Sommelier des Jahres ging an Jens Pietzonka vom Restaurant bean & beluga in Dresden.

Die Laudatio auf Pietzonka, der nach Stationen im Baden-Badener Schlosshotel Bühlerhöhe, der Villa Merton bei Frankfurt und im Söl’ring Hof auf Sylt zurück in seiner Heimatstadt Dresden ist, wo er alljährlich auch den Service des Semperopernball leitet, hielt Marcus Macioszek, Marketingleiter von Gerolsteiner.

Sommelier des Jahres Jens Pietzonka mit beiden ebenfalls nominierten Sven Oetzel (Restaurant La Vie in Osnabrück) und Stefanie Hehn (Seehotel Überfahrt in Rottach-Egern am Tegernsee).

Fritz Keller ist nicht nur Inhaber des Weinguts Franz Keller – Schwarzer Adler in Oberbergen am Kaiserstuhl, des Sterne-Restaurants Schwarzer Adler mit angeschlossenem Hotel der Extraklasse sowie eines auf große Bordeaux- und Burgunder-Weine spezialisierten Weinimports. In einer seiner diversen Nebentätigkeiten ist er zugleich 1. Vorsitzender des Fußballbundesligisten SC Freiburg. So erklärt sich die Verbindung zu seinem langjährigen Freund, Fußballkommentator Marcel Reif, der die Laudatio auf den mit der Falstaff Wein Trophy 2013 für sein Lebenswerk als Winzer ausgezeichneten Fritz Keller hielt.


Neben seinem eigenen Weingut leitet Keller seit 2006 das VITIS-Projekt, bei dem inzwischen mehrere hundert kleine Badische Weinbauern unter genauen Vorgaben und Kontrollen Trauben zuliefern, die dann mit modernster Kellertechnik verarbeitet werden und mittlerweile ganzjährig als Weine der „Edition Fritz Keller“ in ALDI-Märkten zu finden sind. Für diese in Millionenauflage erzeugten Editionsweine werden Flaschenpreise von bis zu 10 Euro aufgerufen, was für den Discounter den Super-Premium-Bereich darstellt, höhere Traubenpreise als zuvor ermöglicht und so vielen kleinen Weinbauern die Existenz sichert.

Keller, der nach einem Sieg „seines“ FC Freiburg beim Auswärtsspiel in Bremen am Nachmittag, schon bestens gelaunt die Veranstaltung betrat, war von der überraschenden Auszeichnung sichtlich gerührt. Im Gegensatz zu vielen anderen Preisverleihungen, wo die Sieger lange vorher bekannt sind, wurden beim Falstaff nur wenige Mitarbeiter der Redaktion und die Laudatoren vorher eingeweiht. Publikum und Nominierte mussten sich überraschen lassen, was sicher zur guten Stimmung im Saal beigetragen hat.

Nach der Preisverleihung folgte alternativ eine Küchenparty mit mehreren Gastköchen und ein gesetztes Galadinner mit Köstlichkeiten aus der mit einem Michelinstern ausgezeichneten Schlossküche unter der Leitung von Erika Bergheim.

Anschließend ging es aufs Parkett zur Schlossparty, für die eigens ein regional bekannter DJ verpflichtet wurde. Ein nächtliches Highlight dann noch war die Currywurst, die allen verbliebenen Gästen irgendwann weit nach Mitternacht serviert wurde.

Die komplette Fotoserie mit 50 Bildern vom Abend gibts auf unserer Weinkaiser-Facebookseite (auch ohne bei Facebook Mitglied oder angemeldet zu sein).

2 Kommentare

  1. Herzlichen Glückwunsch oder vielmehr „Chapeau“ für die vielen wohlverdienten Preisträger! Sind ja eine Menge bekannter Gesichter dabei.

  2. Herzlichen Glückwunsch die besten Sommelier des Jahres!

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