XXVI. Hamburger Wein Salon 2011

Während das Rheinland am vergangenen Wochenende auf den Höhepunkt der Karnevalssession zusteuerte, fand in Hamburg bereits die erste größere Weinmesse des Jahres statt. Zum vom Weinjournalisten Mario Scheuermann veranstalteten 26. Hamburger Wein Salon in den historischen Börsensälen der Hamburger Handelskammer kamen trotz herrlichem Vorfrühlingswetter (man hörte, es sei das erste durchgehend schöne Wochenende in Hamburg seit Monaten) etwas über 800 Besucher. Die reisten zum Teil sogar eigens aus dem Ausland an, wie eine Gruppe von 21 Mitglieder des Weinklubs aus dem dänischen Tønder, die sich begeistert zeigte.

Auch die Aussteller waren zufrieden, vor allem wegen der hohen Qualität des Publikums. Das gebe es so bei keiner anderen Veranstaltung in Hamburg.

GRAND PRIX D`EXCELLENCE  – KOLLEKTION DES JAHRES
Weingut Winfried Frey & Söhne, Essingen, Pfalz

GRAND PRIX D`EXELLENCE – ENTDECKUNG DES JAHRES – international –
Weingut Ernst, Deutschkreutz, Burgenland

GRAND PRIX D`EXELLENCE – ENTDECKUNG DES JAHRES – national –
Weingut Heinz Pfaffmann, Pfalz
Weingut Ökonomierat A. Schmitt, Saar

GRAND PRIX D`EXELLENCE – WEISSWEIN DES JAHRES
2009 Erbach Marcobrunn EG, Domänenweingut Graf Schönborn, Rheingau

GRAND PRIX D`EXELLENCE – ROTWEIN DES JAHRES
2007 Admiral, Weingut Pöckl, Burgenland

GRAND PRIX D`EXELLENCE – SÜSSWEIN DES JAHRES
2009 Merlot Eiswein Blanc de noir, Weingut Winfried Frey, Pfalz

Als kleiner Nachtrag noch meine persönlichen Highlights des letztjährigen Wein Salons (2010), die ich im letzten Jahr zwar aufgeschrieben aber nicht veröffentlicht hatte:

Großartig war eine Vertikale mit Rieslingen von 1988-2008 der mittlerweile fusionierten Weingüter St. Antony und Heyl zu Herrnsheim aus der Lage Niersteiner Orbel, der kühlsten der Niersteiner Top-Lagen. Für meinen Geschmack war der spannendste Wein darunter ein wunderbar gereifter Kabinett von Heyl zu Herrnsheim aus dem Jahre 1988.

Die besten Kollektion zeigte für meinen Geschmack das badische Weingut Huber, gefolgt von Ziereisen (ebenfalls Baden). Der im Barrique ausgebaute 2007er Hecklinger Schlossberg Chardonnay Reserve trocken vom Weingut Huber für rund 45 Euro ist der beste Chardonny aus Deutschland, den ich bisher im Glas hatte. Die Rebstöcke für diesen Wein stehen seit den 50er Jahren im Schlossberg und wurden vom früheren Eigentümer der Parzelle sogar nur versehentlich angelegt, eigentlich wollte er Weißburgunder anpflanzen. Der GaultMillau gab diesem Wein übrigens 93 Punkte. Auch die Huber-Spätburgunder zeigten sich von richtig gut bis Weltklasse (die Top-Pinots liegen zwischen 40-80 Euro, was in Deutschland sehr viel, verglichen mit dem französischen Burgund aber immer noch ein Schnäppchen ist).

Schönster Riesling des Wein Salons war für mich die perfekt gereifte 1993er Schloss Schönborn Erbacher Marcobrunn Riesling Spätlese aus der Magnumflasche.

Der feinste edelsüße Wein, den ich im Hamburg probierte, war eine 2005er Albalonga TBA aus dem Eimsheimer Sonnenhang von den Vereinigten Weingütern Krebs-Grode in Eimsheim zum Hammerpreis von ca 25 Euro für die 0,375 Flasche. Die Rebsorte Albalonga ist übrigens eine 1951 durch Kreuzung von Rieslaner und Silvaner entstandene Neuzüchtung.

4 Kommentare

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  1. Orbel ist wirklich eine besondere Lage. man sieht hier sehr gut, dass sie fast im Nebental liegt
    http://www.weinlagen-info.de/?lage_id=1337

  2. Ja, wir, die 21 Teilnehmer aus dem südlichen Dänemark waren begeistert. Eine schöne Veranstaltung mit einer Fülle von hervorragenden deutschen Weinen. Hier mein Bericht – in Dänisch: http://www.tyskvin.dk/weinsalon-11.htm.

  3. Gefaellt mir sehr der Blog. Schone Themenwahl.

  4. Ein toller Bericht! Wir sind stolz, den Weißwein des Jahres im Sortiment zu haben. Ich hoffe, er hat auch alle Erwartungen erfüllen können:).

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