Emrich-Schönleber Monzinger Halenberg Riesling Spätlese 2004

Emrich-Schönleber Monzinger Halenberg Riesling Spätlese 2004

Dieser Wein ist wohl ein Musterbeispiel dafür, wie unterschiedlich Geschmäcker sind:

95 Wine Spectator (Bruce Sanderson) damit im WS beste Spätlese des Jahres
93 Gault Millau WeinGuide (Joel B. Payne)
92 Wine Advocate (David Schildknecht)
86 VKN-Datenbank (Avatar – sehr erfahrener privater Verkoster)
85 Wein-Plus (Marcus Hofschuster)
dazu kommen 3 CellarTracker Nutzer mit zweimal 90 und einmal 80 Punkten.

Beim Trinkfenster gehen die Meinungsverschiedenheiten natürlich weiter: Wein-Plus empfiehlt, den Wein 2007 ausgetrunken zu haben, bei CellarTracker hat er Zeit bis 2020, bei Wine Spectator gar bis 2025.

Ohne Frage, diese Spätlese aus dem Halenberg ist ein schöner Wein, der noch sehr jugendlich wirkt (soviel zur Wein-Plus-Empfehlung, den Wein bis 2007 auszutrinken). Andererseits ist auch die WS-Bewertung mit 95 Punkten massiv übertrieben. Ein kristallklares helles Gelb, Aprikose, Zitrus, Phenol- und Gerbstoffnoten, sehr mineralisch, elegant, rassige Säure, dezente Restsüße (also keine abgestufte Auslese, eher schon Ähnlichkeiten mit einem trockenen Großen Gewächs). Nach 24 Stunden im Kühlschrank im (verschlossenen) Dekanter öffnete sich der Wein (wenn auch lange noch nicht komplett) und der Phenolton verschwand weitestgehend.

Aktuell 89P, Potential bis 92P in fünf bis zehn Jahren. Im Keller liegen noch fünf Flaschen – ich bleibe am Ball. 89P

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